Datenblatt & Projektion

Wie bekommt man nun eine Rißzeichnung in eine isometrische Perspektive?

Das Umsetzen eines Objektes das als Mehrseitenansicht 2 dimensional vorkonstruiert wurde, werde ich anhand des BATWING hier näher verdeutlichen. - Natürlich kann man das Objekt direkt in der Isometrie konstruieren, wenn man jedoch eine 2D-Vorlage (z.B. von einem Modellbausatz) umsetzen will, benötigt man für eine klassische Aufsichtperspektive eigentlich nur 3 Ansichten. Oben, Seite und Vorne.

Die sind für eine 3d-Projektion vollkommen ausreichend.


Oben

Seite

Vorne

Begonnen wird mit der Längs- und der Querachse, die als Hauptorientierungslinien dienen und an denen das gesamte Objekt ausgerichtet wird. Beide haben eine Neigung von 30° bzw. -30° wenn man von der Bildhorizontalen ausgeht.

Bei einer Handprojektion folgt als nächstes die Hauptarbeit. Jeder markante Punkt der gesamten Form (Anfang, Ende, Beginn und Ende von Einschnitten etc.) muß abgemessen und evtl. umgerechnet in der Projektion eingepaßt werden. Da die Projektion meist größer ist als die Mehrseitenansicht, ist eine Umrechnung oft notwendig. So gestaltet sind das Zeichnen einer Isometrischen Projektion mehr als Rechenarbeit, denn als wahrer Zeichenakt. Es ist ein Konstruieren und hat mit dem dynamischen freien Zeichnen einer Illustration nichts gemeinsam.

Am Computer geht die Projektion etwas einfacher.

Die verschiedenen Ansichten sind perspektivisch anzupassen. So kann man z.B. den seitlichen Grundkörper horizontal um -30° neigen und dann das Objekt um 30° rotieren lassen. Dadurch erhält man quasi eine zweidimensionale Projektion, die ggf. noch in der Tiefe oder Höhe angepaßt werden muß.

 

Neigung des Grundkörpers um - 30°

Man kann sich hierzu eine Art Masterkörper setzten. Bestehend aus den 3 Ansichten kann er jedoch von der gesamten Linienstrukur so unübersichtlich werden, daß man schnell den Überblick verliert, selbst wenn man die Ansichten mit verschiedenen Farben einfärbt, um so eine optische Trennung zu erreichen.

Perspektivisch angepaßte 2D-Version als Konstruktionsvorlage

Am einfachsten ist es hierfür die schon fertigen Einzelobjekte der verschiedenen Ansichten zu kopieren und in einer Art Setzgitter zusammen zu fügen. Der Rest ist dann relativ leicht umzusetzen.

Konstruktionsbasis des
rechten Flügels mit Einzel-
objekten am Rechner

So verfährt man weiter, bis das gesamte Objekt übertragen und eine dreidimensionale Projektion entstanden ist.

Isometrische Projektion des BATWING

Was folgt, ist die Festlegung der Aufrissflächen. Erst dann beginnt das eigentliche Risszeichnen - nämlich das Ausarbeiten der Innendetails für den Grundkörper.