Anwesende
Risszeichner des "Risszeichner Club Deutschland" (RZCD):
Oliver
Johanndrees, Gregor Sedlag, Georg Joergens, Walter Hellekamps, Bernd Held.
Gast:
Günter
Puschmann
Wie
Ihr sicherlich schon wisst (ohne jetzt ein Geheimnis zu verraten) soll in PR
1400 "Der Klotz" erscheinen - und zwar als DIN A2 Poster!
Die
Arbeiten hierzu wollte Oliver Scholl machen, der jedoch nach dem Fiasko
mit dem 5. Risszeichnungsband ein weiteres Engagement für PR verneinte. So
erging der Auftrag an André Höller, der jedoch wegen seiner
Diplom-Arbeit zu einer Durchführung eines solchen Projektes nicht fähig war.
So
wurde die Arbeitsgruppe "Der Klotz" ins Leben gerufen, um für PR
1400 eine wirklich würdige Arbeit zu schaffen. Wenn man sich einmal die Daten
von Der Klotz vor Augen hält erscheint es eigentlich unmöglich, eine solche
Arbeit glaubwürdig ins Bild zu setzen. Es war jedoch auch eine große
Herausforderung, der sich zu stellen eine ganz neue Dimension des Risszeichnens
bedeutete.
Nachdem
auf dem RZCD-Treffen im Dezember ein Konzept zur Verwirklichung des "Der Klotz" es ausgearbeitet wurde und die Grundkonstruktion geschaffen wurde,
waren alle beleidigten Zeichner guter Dinge - und noch im Glauben, dass man bis
Mitte 1988 Zeit hätte -.
Gregor
Sedlag arbeitete die Grundkonstruktion vom Der Klotz weiter aus und versah
es mit einer einheitlichen Deckstruktur, wonach Kopien mit
Abschnittseinteilungen an jeden beleidigten Zeichner gingen.
Nun
begab es sich jedoch, dass Der Klotz schon Ende März beim Verlag vorliegen
muss. Und so wurde kurzfristig ein Arbeitstreffen am 3. Wochenende im März
angesetzt. Nebenstehend genannte Zeichner trafen schon am Freitag dem 18. in
Borchen bei Oliver Johanndrees ein wo dann sogleich die Kopien der
einzelnen Vorzeichnungen gesichtet wurden und in mühseliger Puzzlearbeit zu
einer einheitlichen DIN ai Vorlage
zusammengeklebt wurden.
Dann
konnte man endlich daran gehen, die gesamte Struktur in Tusche auf
Transparentpapier zu übertragen. Was nun folgte, gleicht mehr einem
Marathon-Zeichnen, denn kreativem Arbeiten, denn die ganzen Millimeter großen
Aggregate und Deckaufteilungen wurden in stundenlanger mühseliger Kleinarbeit
übertragen. Größte Schwierigkeit hierbei war die verschiedenen Zeichenstile
in Einklang zu bringen. Hierfür arbeitete immer ein Zeichner 1 bis 2 Stunden
am Original, während sich die anderen über allgemeine Zeichen- oder SF und
Filmthemen unterhielten.
Kreativität
war auch angesagt:
So
entwarf Georg Joergens drei Grundkonzepte für seine DB-Serie
"Roboter" der PR-Serie für die erste Auflage. Gregor Sedlag
legte seine 6. Folge zur EXPLORER-Serie vor, und Walter Hellekamps hatte
schon den 2. Teil seiner Transport-DB-Reihe fertiggestellt.
Weiterhin
entstanden erste Striche zu einer "Atmosphärenwandleranlage" und
eines "Klimakontroll-Satelit-ten" für eine TERRAFORMING-DB-Reihe.
Während
alle dieser Aktivitäten saß immer einer der Zeichner am Der Klotz und
arbeitete seiner Vollendung entgegen. Zum Schlafen kam man so gut wie gar
nicht, dafür waren alle zu aufgedeht, oder zu beschäftigt. Einzige
Ablenkungsmöglichkeit bietete der hervorragende Kartoffel- und Nudelsalat vom
Oliver. Georg hatte seine obligatorische Riesensalami dabei und so war auch
die Ernährungslage einigermaßen gesichert - Wenn man von dem gemeinsamen
Essen in einem grieschischen Restaurant am Samstagabend absieht.
Soviel
zu den Arbeitstreffen am 3. Wochenende im März von den "Klotzern".
Nach dem Motte: Nicht Klecken sondem Klotzen!
Ganz
fertig ist Der Klotz trotz intensivem 43stündigen Abtuschen doch nicht
geworden. Gregor Sedlag übernahm die restliche Arbeit und den Versand
an den Verlag.
Damit
dürfte eine neue Dimension des Risszeichnens erreicht worden sein, die alles
bisher dagewesene in den Schatten stellt und so hervorragende Arbeiten wie die
"BASIS" oder "OLD MAN" verblassen lassen. Eine wirklich Jübiläumswürdige
Arbeit für PR......
G.
Joergens
Artikel
wurde veröffentlicht im RZJ 60 - 03-04/1988 ©
der Fotos Oliver Johanndrees, der diese freundlicherweise zur Verfügung
gestellt hat.
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