www.rz-journal.de - © by Dieter Bohn und Perry Rhodan - published in PR 682 LKS - Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Die Verwendung der Zeichnungen auf einer eigenen Homepage ist nur mit Genehmigung des Zeichners, des Verlages und unter Benennung der Bezugsquelle und des Copyrightinhabers gestattet. Verlinkung sind nur auf die Originalquelle zulässig.

 

 

 

Extraterrestrische Lebensformen
Die Anatomie eines Blues
(Teil 1)

Aus dem Gatasischen von Dieter Bohn.

Allgemeines:

Auf den ersten Blick weist die bluessche Anatomie, ebenso wie viele anderen Rassen in unserem galaktischen Großcluster, eine verblüffende Ähnlichkeit mit der menschlichen auf. Es ist als gesichert anzusehen, dass diese Ähnlichkeit auf den gemeinsamen Ursprung aller humanoiden Rassen aus den On-Noon-Quanten, der von den Kosmokraten ausgesandten Sporenschiffe, zurückzuführen ist. Es fallen je­doch sofort einige gravierende Unterschiede ins Auge.

 

Bild A. Skelett: Die Schädelkapsel besteht aus zwei Schalen, von denen jede aus ursprünglich vier Segmenten zusammenwächst. Deutlich sind die Stoßnähte zu erkennen, ebenso wie die große Fontanelle auf dem Schädeldach. Zu beiden Sei­ten des Schädels bilden diese Stoßnähte eine Öffnung, in der die Gehörlamellen eingelagert sind (a).

Das weiche Knorpelgewebe des Halses ist in dieser Darstellung nicht zu sehen. Die Stabilität des Halses wird hauptsächlich durch starke Muskeln erreicht. Am Halsansatz befindet sich der Kauapparat (vgl. Bild C) und der „Kehlkopf“ (b). Ein Schlüsselbein fehlt ganz; diese Funktion wird von einem starken Muskel übernommen. Die verbreiterten Schulterblätter (c) sind Ansatz­stelle für die Halsmuskulatur.

Der Brustkorb ist kleiner als der menschliche und weit weniger elastisch, woraus eine reine Bauch­atmung resultiert. Das Brustbein endet in ei­nem nach innen gekrümmten Fortsatz und dient als Aufhängung für die inneren Organe, ruft je­doch bei Unfällen oft schwerwiegende Verlet­zungen des mittleren Lungenflügels hervor.

Gleichzeitig dient der verbreiterte Beckenknochen als Auflageschale der inneren Organe. Die Unterarmspeiche ist sehr viel dünner als die menschliche und auch weniger belastbar, was sich in den Unfallstatistiken niederschlägt. Sieben Finger mit drei gegenübergestellten Dau­men (wovon zwei zur Körperfront zeigen) ermög­lichen ein geschicktes Manipulieren.

Ober- und Unterarmknochen sind länger als bei einem Terraner, während die Ober- und Unter­schenkel sehr viel kürzer sind. Anstelle einer Kniescheibe gibt es einen knöchernen Fortsatz am Oberschenkel. Die Mittelfußknochen sind zusammengewachsen und bilden die Ferse, woran sich sieben etwa gleichlange Zehen an­schließen.

 

Bild B) zeigt die Skelettanordnung im Körper ei­nes bluesschen Mannes.

Der Blue der Jetztzeit entwickelte sich inner­halb von 55 Millionen Jahren aus einem niederen Pflanzen- und Weichtierfresser. Bild C) zeigt rechts den Kauapparat. Er besteht aus einem festsitzenden Unterkiefer und einem bewegli­chen Oberkiefer. Statt Zähne gibt es eine Horn­leiste, die im Frontbereich spitz zuläuft und sich nach außen zu einer Mahlfläche verbreitert. Eine hornige Zunge erleichtert das Zerkleinern der Nahrung. Unterhalb des Unterkiefers befinden sich zwei Knochenplatten mit stark piezomineralischen Einschlüssen. Diese stellen den blues­schen Kehlkopf dar. Bei einem dem Zitronen­säurezyklus verwandten Vorgang wird ein elek­trisches Potential frei, welches in diesen Kno­chenplatten auf piezoelektrischem Weg Ultra­schall erzeugt. Durch Modulation mit der Zunge

entsteht die so typische Bluessprache.

 

Bild C) zeigt links einen Schnitt durch die Halspartie:

  1. piezoelektrischer Knochen

  2. Unterkiefer und Hornleiste

  3. Mundöffnung

  4. wulstige Uppen mit entsprechender Muskula­tur (nicht dargestellt)

  5. beweglicher Oberkiefer mit Hornleiste

  6. Atemöffnung, beidseitig oberhalb der Zunge (Oben ist noch einmal schematisch dargestellt, wie die Atemöffnung beidseitig des Rachens be­ginnt, als Luftröhre beidseitig des Halses ent­langläuft und sich als Hauptbronchie wieder ver­einigt. Auch dargestellt ist die Lage der drei Lun­genflügel, die dabei die beiden Herzmuskeln halbkreisförmig umschließen)

  7. Hornzunge (Durch die hochgelegenen Ate­möffnungen können nie beide Öffnungen gleich­zeitig von der Zunge verschlossen sein. Blues können also, im Gegensatz zum Menschen, gleichzeitig schlucken und atmen)

  8. Rückenmark

  9. Knorpelringe

  10. Schlund

  11. Mundspeicheldrüse

  12. erster Rückgratknochen

  13. neuraler Fortsatz

  14. Instinktnervenverballung (Eine dem mensch­lichen „medulla oblongata“ (verlängertes Rückenmark) vergleichbare Nervenballung ist vom eigentlichen Gehirn abgetrennt. Sie steuert die rein motorischen Funktionen wie Atmung und Blutdruck).

Bild D) Blutkreislauf: Zwei zweikammerige Pumpmuskel in der rechten und der linken Hälfte des Brustkorbs direkt am Schulterblatt versor­gen den Körper mit einem Blut, welches einen dem Hämoglobin verwandten, hellrosa Blutfarb­stoff als Sauerstoffträger enthält.

  1. venöse Blutgefäße (punktiert)

  2. aterielle Blutgefäße

  3. linker Pumpmuskel

  4. rechter Pumpmuskel

  5. schematisch dargestellte Lungenkapilaren

  6. Kapilaren des Bauchraumes (schematisch) Selbst bei einem Ausfall eines Pumpmuskels ist ein Blue noch lebensfähig; letale Herzinfarkte kommen somit nur selten vor.

Bild E) Schematische Darstellung des Zentralen Nervensystems

  1. InstinktnervenbaHung (bereits unter Bild C er­wähnt)

  2. Gehirn (vgl. Bild K)

Bild F) Verdauung:

Die mit dem Mund (1) aufgenommene und mit der Hornzunge zerkleinerte Nahrung wird mit Speichel aus der Mundspeicheldrüse (2) durch­mischt und dabei erste Stoffe aufgespalten.

Durch eine peristaltische Muskelröhre (3) gelangt die Nahrung in den reinen Speichermagen (5), wo diese bis zu elf Stunden festgehalten wird, bis das Blut einen Nachholbedarf signalisiert. Nach Freigabe durch einen Schließmuskel ge­langt der Nahrungsbrei in den eigentlichen Ma­gen (6), der in seiner Funktion dem Labmagen irdischer Kühe entspricht. Durch Zusätze einer Art Gallenblase (Guüly oyür) (4) werden Upide emulgiert.

Durch weitere Zusätze aus verschie­denen Drüsen, wie eine Art Bauchspeicheldrüse (Oylyty oyür) (7), eine Fermentdrüse (lyoyl oyür) (10) und eine weitere Drüse (gylüt oyür) (9), mit katalytischen Sekreten wird die Nahrung auf ih­rem Weg durch die Speiseröhre (8) restlos in ihre Bestandteile aufgespalten und kann vom nach­folgenden Labyrinthdarm (11) ins Blut überführt werden. Nicht verwertbare Stoffe werden vom Dehydrierdarm (12), der den Bauchraum ringför­mig umschließt, eingedickt und so lange gespei­chert, bis sich in der Enddarmblase (13) eine aus­reichende Menge urinartige Flüssigkeit ange­sammelt hat.

 

Bild G) Urolymphatisches System Blues besitzen keine Nieren. Deren Funktion wird von einem den Lymphbahnen vergleichba­ren Netzwerk übernommen. Es durchzieht den Körper und übernimmt durch Diffusion alle anfal­lenden Ballaststoffe. Kleinste Kapilaren dieser Nierenlymphbahnen weiten sich zu größeren Röhren und sammeln sich in Lymphknoten ver­gleichbaren Zentren (1). Endstation ist die End­darmblase (3), worin auch der Dehydrierdarm mündet (2).

In einer vergrößerten Darstellung ist diese End­darmblase noch einmal zu sehen. Die zentralen Nierenlymphbahnen (a) vereinigen sich im Hauptknoten (b), von dem, ausgehend von zwei Bahnen, ein dichtes Netz die Blase umschlingt und durchdringt (d). Durch eine Art Darmzoten diffundiert die Nierenlymphe In die Blase und weicht dabei den vom Labyrinthdarm (c) heran­geschafften und vorher eingedickten Kot wieder auf, bzw. bei reichlich angesammeltem Kot drückt dieser auf die Blasenzoten (e) und quetscht xile Nierenlymphe heraus. Ein Sensor im Mastdarm (f) registriert den Feuchtigkeits- (Durchmischungs-)grad und erzeugt einen Stuhldrang, wobei die Ausscheidung durch ei­nen Schließmuskel (g) bewußt gesteuert werden kann.

(Fortsetzung folgt)

Text & Zeichnung: © by Dieter Bohn