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Terranische Waffentechnik
BCIW (Brain Controlled
Impulse Weapon)

Eine der beeindruckendsten und zugleich kom­plexesten Ein-Mann-Waffensysteme ist die BCIW, die Brain Controlled Impulse Weapon. Wie dem Namen unschwer zu entnehmen ist, werden hier ganz andere Anforderungen an den jeweiligen Benutzer gestellt. Die Waffenfirma Sycco Cogaano & Son, die ihren Sitz auf Luna hat, macht sich bereits seit einigen Jahren konkrete Gedanken über ein System, das es dem Benutzer erlaubt, innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Ziel zu erfassen und im Bereich minimalster Toleranzen zu zerstören. Diese Gedanken sind nun zu einem Produkt herangewachsen, das wirklich leistungsfähig und vor allem zuverlässig ist.

Das System BCIW besteht aus mehreren Ein­heiten. Die Zentraleinheit wird von der jeweiligen Person auf dem Rücken getragen. Hier werden die nötigen Energien bereitgestellt und die Kommunikation zwischen Waffenträger und Waffe geregelt.

Ziel dieser Einheit ist es, den Benutzer vom ma­nuellen, fehlerbehafteten Anvisieren von Zielen zu entbinden. Zudem sollte die eingeschränkte Beweglichkeit durch das tragen einer Handfeu­erwaffe durch eine Rundum-Verteidigung er­setzt und somit aufgewertet werden. Dies ge­schieht bei der BCIW durch maximal zwei FSWs (Flying Satelite Weapons), die den Träger des Waffensystems in zwei schnellen, engen Kreis­bahnen umfliegen, wobei der Orbitalabstand

vom Benutzer bis auf etwa 10 Meter ausgedehnt werden kann. Gesteuert wird jede Impulswaffe durch gedankliche Kontrolle, sowie direkt aus­gelesene Handbewegungen der rechten Hand über den sogenannten Power-Glove, einen mit Sensoren bestückten Handschuh, wie er schon seit Jahrzehnten bekannt und genutzt wird.

Der Benutzer visiert das vom ihm gewünschte Ziel an und ist durch einen entsprechenden gedanklichen Befehl das Waffensystem aus. An dieser Stelle beginnt das komplexe syntronische System des Rückentornisters mit seinen Aus­wertungen, errechnet anhand der Positionen der FSWs den optimalen Schusswinkel und löst die entsprechende Satteliten-Waffe aus. Ein gebün­delter Impulsstrahl, wie aus einem normalen Im­puls-Strahler verlässt den Satellit und trifft das Ziel. Durch die schnellen kreisförmigen Bewe­gungen befindet sich die FSW eigentlich immer in recht günstiger Position, sowohl nach vorn, als auch nach allen Seiten. Sie überragt den Benutzer zudem noch um einen gewissen Ab­stand, was mit einer Handfeuerwaffe nicht der Fall wäre. Das zur Verfügung stehende Schuss­feld ist deshalb umso größer.

Die für den Schuss notwendige Energie kann nicht in dem kleinen Kugel-Satellit erzeugt wer­den, der ja noch für seinen eigenen Flug sorgen muss. Deshalb wird ihm diese Energie durch den Rückentornister des Trägers transferiert. Ein weiter Grund, warum das Rückenaggregat diese noch etwas unhandliche Größe besitzt.

Leider ist der Gebrauch dieser Waffe nicht für Otto Normalterraner gedacht. Speziell ausgebil­dete Männer und Frauen sind allein in der Lage, dieses System zu beherrschen. Schließlich reicht es nicht aus, ein Ziel einfach zu visieren und den Befehl zum Feuern zu geben. Zu viele

Unfälle könnten dadurch ausgelöst werden. Hier greift einzig und allein eine disziplinierte und über Jahre durchgeführte Ausbildung, sowie das hochkomplexe Syntronsystem, das dafür Sorge trägt, das weder Benutzer, noch Mitkämpfer durch Unachtsamkeiten verletzt werden. Zwei FSWs sind deshalb auch die Grenze für bereits gut trainierte BCIW-Träger.

Diese Waffe besticht durch ihre außerordentli­che Schnelligkeit und das sowohl nach vom, als auch nach allen Seiten offene Schussfeld.

Durch die gedanklich steuerbare Kugel ist der Träger auch in der Lage, etwas entferntere, oder versteckt liegende Ziele zu beschießen. Da die FSWs über keinerlei optische Systeme verfügen, muss das Ziel zur wirksamen Bekämpfung immer im Sichtfeld des Trägers liegen. Ansonsten kann dennoch blind geschossen werden.

So vorteilhaft das gesamte System zu sein schein, muss bedacht werden, dass die BCIW immerhin aus einem nicht gerade leichten Rüc­kentornister und einer etwas gewöhnungsbe­dürftigen Montur besteht. Dadurch wird der Trä­ger selbst natürlich etwas gehandikapt und somit verwundbarer, wenn er selbst zum Ziel wird. Ein Individualschirm ist selbstverständlich vorhan­den, schützt den Benutzer aber nicht vor massi­ven Angriffen.

Gebaut wurden z.Z. etwa 130 Systeme, die alle­samt in terranischen Besitz sind und auf Schiffen der Galaktiker zur Verfügung stehen. Der Preis pro Einheit beläuft sich auf stolze 768.000 Galax, eine Summe, die so leicht nicht von jedem aufgebracht werden kann...

Design, Text und Zeichnung : © 04/1992 by Oliver Johanndrees