www.rz-journal.de - © by Oliver Johanndrees und Perry Rhodan - published in PR 1528 - Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Die Verwendung der Zeichnungen auf einer eigenen Homepage ist nur mit Genehmigung des Zeichners, des Verlages und unter Benennung der Bezugsquelle und des Copyrightinhabers gestattet. Verlinkung sind nur auf die Originalquelle zulässig.

 

 

 

Terranische Technik

Kugelfahrzeug
Gravo-Sphere 1,0

Dieses bodengebundene Fahrzeug wird wohl immer eines der kuriosesten Fortbewegungsmittel der Neuzeit bleiben. Von der Idee her eigentlich schon lange ein alter Hut, in vielen Variationen bereits erdacht, gezeichnet und geplant. Und doch noch immer so reizvoll für jeden, den die bodengebundene Fortbewegung in seinen Grundprinzipien interessiert.

Wohl das selbe müssen die Planer von Mellow & Son in ihren Köpfen gedacht haben, als sie dieses Fahrzeug schufen. Die althergebrachte Firma für Techniken dieser Art stellt ausschließlich diesen Fahrzeugtyp her, der bereits in den Anfängen als Zweisitzer geplant und gebaut wurde.

Reizvoll an diesem Gerät ist nicht allein die seltsame Außenform, nein die Tatsache, das man hier etwas hat, das an eine vorgegebene Bewegungsrichtung nicht gebunden ist, macht die Gravo-Sphere zu einem Unikum in der Fahrzeugwelt. Ein Fortbewegungsmittel das eigentlich nicht umfallen oder sich überschlagen kann, kompletter Schutz der Fahrzeuginsassen gegen alle Einflüsse der Natur wie Wind, Regen, große Wassermengen, etc.

Ein eingebauter Stabilisator sorgt dafür das der Sitz- und Aggregateteil bei unterschiedlicher Gewichtsbelastung zweier Personen nicht einseitig hängt oder das er sich der Bewegung der Kugelschale anpasst und mitschaukelt. Das Material der Kugelschale selbst ist angelehnt an das Material der Serunhelme, die sich nach belieben ein- und ausfalten können.

Befindet sich die Gravo-Sphere im Ruhezustand, ist also kein Pilot an Bord, wird die Oberflächenhärtung des unteren Kugeldrittels verringert, so dass die Kugel wie ein mit Wasser gefüllter Bai Ion auf dem Boden aufliegt und festen Halt bekommt. Dies erleichtert zudem das Ein- und Aussteigen.  Im Betrieb wird die Kugelschale je nach Geländestruktur durch einen eingebauten Syntron in der Materialhärte gesteuert. Das dient zum einen der Vermeidung überflüssigen Verschleißes, zum anderen der Sicherheit der Passagiere.

Aufgehängt ist die Personengondel an sechs Kugelpylonen, die direkten Kontakt zur Köge l innenschale besitzen und die Gondel in der Mitte halten. Auf dem Bild nicht zu sehen sind die beiden parallel, horizontal verlaufenden Pylone hinter der Gondel. Diese sechs Träger dämpfen jede Art von Stößen bis zu 5,5 g. Alle darüber hinaus gehenden Belastungen gehen direkt an die Passagiere oder können dadurch abgefangen werden, das die Pylone 20 cm eingefahren und ein Prallfeld ihre Aufgabe übernimmt. Dies ist allerdings energieaufwendig und wird selten in Anspruch genommen, da der Fahrkomfort in der Regel mehr als ordentlich ist.

Spitzengeschwindigkeiten auch in etwas unebenem Gelände von 180 Stundenkilometern sind keine Seltenheit. Maximal mit Prallfeld auf glatter Strecke wurden aber auch schon ca. 256 km/h gemessen.

Vorteil der 3,82 m durchmessenden Kugel ist der sparsame Energieverbrauch und der beim Transport geringe Platzbedarf, denn die Kugelhülle kann komplett weggefaltet werden, ähnlich einem Serunhelm.

Angetrieben wird das kleine Gefährt durch zwei leichte Gravoprojektoren, von denen auf der Darstellung einer unter dem Beifahrersitz zu erkennen ist. Entgegen dem optischen Eindruck können diese Projektoren in alle Richtungen eingesetzt werden, was aber nicht heißen soll, das die Gravo-Sphere flugfähig ist.

Sie ist allerdings vakuumtüchtig und mit einem Lebenserhaltungs-System für eine Woche ausgerüstet. Stöße durch Stürze aus großer Höhe werden von einem Absorber abgefangen, allerdings nur bis zur Zerstörung der Kugelhülle. Tests zeigten eine Sicherheitsgrenze bis Sturzhöhen von 16 Metern. Alle darüber hinaus gehenden

Falltiefen dürften mit Personenschäden enden. Als alternatives Rettungssystem bot sich bei der damaligen Entwicklung und der offenen Konstruktion ein Schleudersitzmechanismus an, der bis heute gute Dienste geleistet hat.

Insgesamt ist die Gravo-Sphere eine schnelle und kostengünstige Alternative zum Otto-Normal-Gleiter der Großstadt und der kleineren Kolonien. Der Kaufpreis mit der gezeigten Ausstattung liegt bei 92.768 Galax. Die Kugelhülle kann selbstverständlich gegen Sonneneinstrahlung getönt, oder bei schlechter Sicht als Monitor verwendet werden. Diese syntrongesteuerten Leistungen sind aber serienmäßig...

 

Design, Text und Zeichnung :
 © 1990 by Oliver Johanndrees