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Landwirtschaftlicher Ernteroboter TECHNAC 880 |
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Viele Lebensmittel werden heute synthetisch hergestellt. Aus Abfallprodukten und chemischen Zusätzen ist man In der Lage, beliebige Nahrungsmittel zu produzieren. Die Geschmacksorgane können die Unterschiede zu den wenigen echten Agrarprodukten nicht erkennen. Besonders Raumschiffbesatzungen ernähren sich fast ausschließlich von künstlichen Lebensmitteln. Dennoch sind natürlich gewachsene Agrarprodukte auf dem freien Markt zu haben. Die Preise hierfür steigen jedoch durch die zum Teil riesigen Importkosten von Planeten aus anderen Galaxien bei manchen Produkten ins unermessliche. Nur einer relativ kleinen Oberschicht auf hochtechnisierten Planeten ist es vorbehalten, diese Produkte zu kaufen. Während die Bewohner von Agrarwelten in ihren Lebensmitteln nichts Außergewöhnliches sehen, stellen sie für Bewohner anderer Planeten eine teure und seltene Köstlichkeit dar. Ihr Wert liegt weniger auf dem geschmacklichen oder ernährungswissenschaftlichen Gebiet - Nahrungsmittel-Synthese-Anlagen können diese Spezialitäten ohne weiteres hundertprozentig reproduzieren -. sondern auf dem Prestigesektor. Bei Empfängen oder High-Society-Parties zeugen echte Agrarprodukte von Weltgeschmack und Vermögen. Innerhalb des Galaktikums gibt es eine ganze Reihe spezieller Agrarwelten. Auf ihnen werden neben Viehzucht auch die unterschiedlichsten Feldfrüchte angebaut. Auf allen Agrarwelten wird zur Ernte bevorzugt ein ganz spezieller Typ von Ernterobotern eingesetzt: der TECHNAC 880. Er ist seit mehr als 250 Jahren in fast unveränderter Bauart im Einsalz, de geschickte Synthese aus mechanischen und syntronischen bzw. früher positronischen Elementen bewährte sich durch lange Haltbarkeit und Funktionssicherheit. Diese zirka 15 Meter lange und 9 Meter breite Maschine arbeitet durch eine eigene Syntronik vollkommen selbständig. Exakt zur richtigen Erntezeit beginnt er mit seinem Desintegrator- und Traktorstrahlerfeld die Aberntung. Über einen mechanischen und, über Sensoren gesteuert, beweglichen Führungskamm sitzt eine zurückfahrbare Schutzhaube, sodass auch größere Erntepflanzen mühelos bearbeitet werden können. Gleich dahinter sitzt eine vollsyntronische produktspezifische Reinigungs- und Schälvorrichtung. Anschließend können die Feldfrüchte in handelsübliche Portionen zerlegt werden und je nach Verwendungszweck konserviert und/oder fachgerecht verpackt werden. Die handelsfertig verpackten Produkte werden in vier am Heck angebrachte Container geleitet. Ist ein Container gefüllt, wird er automatisch abgestoßen. Ein Lastenroboter, der unmittelbar mit dem TECHNAC 880 zusammenarbeitet. steckt einen neuen leeren Container in den Einschubschacht ein und transportiert den vollen Container zu einem Großcontainer auf dem Raumhafengelände. Dort werden sie einmal im Monat abgeholt. Der Besitzer solcher Nahrungsmittelfarmen braucht sich nicht um diesen Arbeitsablauf zu kümmern. Seine Aufgabe besteht nur noch in der Abwicklung von Handelsgeschäften und der Ertragskontrolle. Die im TECHNAC 880 anfallenden Abfallprodukte des Wasch-, Schäl- und Verarbeitungsvorganges können automatisch ausgestoßen werden oder in einem speziell dafür eingebauten Materiekonverter in Betriebsenergie für den TECHNAC 880 umgewandelt werden. Im Gegensatz zu vielen handelsüblichen Robotern besitzt der TECHNAC 880 keinen Schwarzschildreaktor oder Hypertrop-Zapfer. Diese sehr platzfüllenden Einrichtungen zur Energiegewinnung samt Umwandlerstationen und Verteilungssystemen wurde zugunsten der Funktionsvielfalt in der Erntebearbeitung und relativ kompakten Abmessungen weggelassen. Somit ist der TECHNAC 880 entweder auf Energiespeicherbetrieb oder auf seinen Materiekonverter angewiesen. Es hat sich aber nicht als Nachteil erwiesen, diese relativ alte Technik für den Betrieb des Roboters einzusetzen. Er besticht deswegen durch geringe Größe. Funktionsvielfalt und -Sicherheit. Ausfälle kommen relativ selten vor, was man von anderen, technisch hochgezüchteten Erntemaschinen nicht immer sagen kann.
Design, Zeichnung & Text © by Bernd Held/RZCD |
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