Yggdrasil - Der Weltenbaum

Chronik der Zukunft

Was bis zum Jahr 2500 in der Welt der Terranauten geschah

7. Wie arbeitet eine Treiberloge

Ein Sternenreich entsteht

Die Lage im Sternenreich 2502

Das neue Gesicht der Erde

Die Erforschung der Galaxis

Das Sternenreich des Konzils

Die Treiber

Wie arbeitet eine Treiberloge

Die PSI-Kräfte der Treiber

PSI-Forschung

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Die TERRANAUTEN
und die Kaiserkraft

Die Treiberraumfahrt

Was ist Weltraum II

Die Gefahren der Kaiserkraft

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Für einen Flug mit einem Treiberraumschiff sind eine Loge aus mindestens sieben Treibern und einem Logenmeister erforderlich, sowie eine Mistel des Urbaumes Yggdrasil, durch die sich die Treiber in Weltraum II orientieren. Grundsätzlich sind auch Flüge mit weniger als sieben Treibern oder ohne Logenmeister möglich, doch stellen solche Aktionen eine erhebliche Gefahr für die Physische und Psychische Gesundheit der beteiligten Treiber dar und setzen voraus, dass alle Beteiligten ihre PSI-Kräfte über das normalerweise übliche und erlaubte Maß hinaus ausgebildet haben.

Zu Beginn des Fluges versammeln sich die Treiber auf der Logenplattform des Raumschiffes um die Mistelblüte und versetzen sich in Trance, in der ihre PSI-Kräfte am besten wirksam werden. Der Logenmeister koordiniert dabei den parapsychischen Kräftestrom und fokussiert ihn mit seinen geistigen Kräften zu einem einheitlichen Kraftfeld. Dieses Feld bewegt das Raumschiff auf telekinetischem Weg im Normalraum fort. Allerdings wird die telekinetische Fortbewegung im Normalraum nur selten benutzt, da sie für die Treiber sehr anstrengend ist und das Schiff telekinetisch nur sehr schwer zu manövrieren ist. Fast alle Treiberraumschiff verfügen daher für den Normalraum über konventionelle Triebwerke auf chemischer oder atomarer Basis. Sobald die Loge 

ein ausreichend starkes PSI-Feld aufgebaut hat versetzt sie mit Hilfe der Energie dieses Feldes das Schiff nach Weltraum II. In diesem zur Zeit der Handlung von der terranischen Wissenschaft nur unvollkommen erklärbaren Kontinuum lässt sich das Schiff dann mit minimalem PSI-Einsatz antreiben. Es gibt in Weltraum II jedoch keine Orientierungsmöglichkeiten. Deshalb müssen die Treiber sich auf die Mistel konzentrieren, die der Loge ein Gefühl für die Bewegung ihres Schiffes relativ zum Normalraum vermittelten. Trotz der fast mystischen Verehrung der Treiber für Yggdrasils Misteln ist an diesem Vorgang nichts Unerklärliches, denn die Misteln beziehen ihre Lebensenergie (wie andere Pflanzen von der Sonne) aus Weltraum II und verfügen daher über eine natürliche Verbindung zwischen den Welträumen, die sich die Treiber zunutze machen. Um ein einigermaßen anschauliches Bild von der Zusammenarbeit zwischen Treibern und Misteln zu bekommen, stellt man sich am besten vor, die Treiber seien Blinde, denen von den "sehenden" Misteln der Weg erklärt wird. Nur findet der Informationsaustausch auf einer unterbewussten Ebene statt - die Treiber erhalten ein "Gefühl" für die richtige Richtung, und wie für einen von Geburt an Blinden ist die räumliche Orientierung in Weltraum II für sie etwas völlig Abstraktes.

Um dem Flug durch Weltraum II nun eine bestimmte Richtung zu geben, benötigen die Treiber eine feste Zielvorstellung, einen Planeten oder eine Sonne, deren Position sie in einem dreidimensionalen Gedankenbild während des Fluges ständig in ihrem Geist haben. Die Zielvorstellung wird entweder dem Gedächnis der Treiber entnommen oder einem Koordinationsspeicher, denn die für das Sternenreich wichtigen Zieldaten werden auf Memobändern ständig in den Treiberschiffen bereitgehalten. Eine der wichtigsten Aufgaben eines angehenden Treibers ist es zu erlernen, die Daten der Memobänder in exakte Vorstellungsbilder umzusetzen. Dringt ein Treiberschiff in noch nicht erkundete Sternengebiete vor, so springt es in der Regel von Sonne zu Sonne, wobei die Loge immer wieder Orientierungsaustritte in den Normalraum vornimmt. Das Schiff bewegt sich dabei auf einem sehr ungenauen Kurs vorwärts und braucht für eine Strecke, die es sonst in wenigen tagen schaffen kann, Wachen, ja, manchmal sogar Monate. Gefährlich wird es für die Loge, wenn sie sich für längere Zeit ohne die geringste, sei sie auch noch so vage, Zielvorstellung (bei Scoutflügen sind die Zielvorstellungen praktisch nur optische Bilder des angesteuerten Raumsektors) in Weltraum II aufhält. Sie kann dann den Bezug zu ihrem eigenen Raum an (Normalraum) verlieren und so für immer von Ihm abgeschnitten sein. Die mit Flüssigkeit gefüllte Schale an Bord vieler Treiberraumschiffe, besonders älterer Modelle, in der die Mistelblüte über eine auf den Grund gravierte Sternenkarte schwimmt, hat keine echte Orientierungsfunktion, sondern dient nur dazu, optisch anzuzeigen, wann die Mistel den Treibern die größte Nähe zum Zielpunkt avisiert. Die Bewegung der Mistel in der Schale wird jedoch nur von den Unterbewussten telekinetischen Kräften der Treiber selbst gesteuert. Die Misteln schwimmen also dorthin, wo die Treiber glauben, dass sich das Schiff hinbewegt - nicht umgekehrt.